Bevor die Jeans zu Jeans wurden
Der Name der weltweit beliebtesten Hosen wurde erst in den späten 1950er Jahren erdacht. Ihre Geschichte reicht aber durchaus viel weiter zurück. Bereits in der Epoche der Renaissance trugen Seefahrer und Matrosen Hosen aus Denim. Diese funktionale Bekleidung bewährte sich besonders unter sehr harten Wetterbedingungen. Ihre bemerkenswerte Reißfestigkeit wurde gerade auch dadurch bestätigt, dass sie trotz ständigem Kontakt mit Salz, Meerwasser und Sonnenschein über einen langen Zeitraum in einem sehr gutem Zustand blieb. Im 19. Jahrhundert wurde aus Jeansstoff Arbeitskleidung genäht, die sowohl von Arbeitern wie auch von Goldsuchern in Amerika getragen wurde. Damals entstanden auch die erste Jeansfabriken. Herren Jeans waren solide, beständig gegen Abrieb und andere mechanische Beschädigungen und bei alledem noch relativ günstig zu haben. Um ihre Widerstandsfähigkeit noch weiter zu erhöhen, nähte man an besonders für Risse anfälligen Orten zusätzlich verstärkende Kupfernieten ein.
Das 20. Jahrhundert – die Epoche der Jeans
Von Jahr zu Jahr wuchs die Popularität der Jeanshosen in außerordentlichem Tempo. Aus der Goldmine fanden sie schnell ihren Weg auf die Straßen – besonders Kinder, Jugendliche und Menschen aus weniger wohlhabenden Familien trugen diese Art von Hosen. So wurden sie zu einem Teil der lockeren Alltagskleidung - in Jeans gingen Männer in die Disko und spielten Fußball, verabredeten sich zu Dates und Treffen mit ihren Kollegen. Auch amerikanische GIs auf Freigang liefen in Jeans umher. Schließlich setzen sie sich auch unter Frauen durch. Mitte der 1960er Jahre wurden sie schließlich zu einem Symbol der Jugendrebellion – Schüler konnten damals sogar der Schule verwiesen werden, wenn sie in ihnen im Unterricht auftauchten. In den folgenden Jahrzehnten änderten sich die Schnitte der Jeans - in den 1950er und 1960er Jahren dominierten in der Herrenmode enggeschnittene Modelle, wohingegen in den 1970er Jahren die Hippies ausgestellte Jeans, sogenannte „Schlaghosen“, mit bunten Stickereien und Patches popularisierten. Die in den unteren und mittleren Schichten dominierenden Modetrends faszinierten die Eliten und die Bühnen- und Filmstars dieser Welt – nun begannen auch die größten Persönlichkeiten sich in Jeans zu zeigen. Heute hat wohl fast jeder mindestens einige Lieblingsjeans in seinem Kleiderschrank – dieses Kleidungsstück hat sich dauerhaft im Kanon der Herren- und Damenmode etabliert. Vergeblich sucht man eine noch demokratischere Kleidung, die von Vertretern aller sozialen Schichten getragen wird.
Jeans für Herren in der Popkultur
Die enge Verbindung der Mode mit der Popkultur ist nirgendwo eindrücklicher als im Falle der Jeans. Die Legende verbindet die modernen Jeans mit den Eroberern des Wilden Westens, dem Goldrausch und Cowboys, die wir in Kult-Western mit John Wayne oder Gary Cooper bewundert haben. Durch Stars und Idole wie Marlon Brando und James Dean wurden sie zu einem Symbol der Freiheit und des Individualismus, welche die jungen Generationen in Europa und Amerika herausforderten. Auf der anderen Seite lancierte Elvis Presley die Mode enger, schwarzer Jeans. Zudem sollen auch jene berühmten Frauen in Film und Fernsehen nicht vergessen werden, auf deren in Jeans gekleideten Körpern gleichermaßen die Augen des männlichen und weiblichen Publikums ruhten. Natürlich ist hier die Rede von Marilyn Monroe und Brigitte Bardot. Seit den 1970er Jahren eroberten Jeans erfolgreich die Laufstege dieser Welt. Heutzutage haben praktisch alle großen Designer Jeans in ihren Kollektionen.
Womit kombiniert man Jeans?
Die größte Stärke von Jeans liegt in ihrer Vielseitigkeit. Sie eignen sich für jede Gelegenheit - ändere einfach die Oberbekleidung oder zieh Dir andere Schuhe an, um Dein Alltagsoutfit in eine Abendgarderobe zu verwandeln. Zu einem sportlichen, bedruckten Shirt, Sweatshirt sowie Sport- oder Turnschuhen eignen sie sich für alltägliche Besorgungen oder für Treffen mit Kollegen. In Kombination mit einem eleganten, langärmeligen Hemd, Strickjacke und Halbschuhen kannst Du Jeans getrost auch für etwas formelle Treffen, auf Arbeit oder auf Familienfeiern anziehen. Jeder Mann findet Jeans, die perfekt zu seinem Stil und Charakter passen: von klassischen Jeans in Indigo über beinahe weiß ausgebleichte bis hin zu absichtlich beschädigten und gestopften Modellen. Männer greifen ebenso häufig zu legeren Jeans mit abgesenktem Schritt wie zu taillierten und enganliegenden Versionen. Neben den klassischen „Blue Jeans“ erfreuen sich ebenfalls schwarze und graue Jeans oder Hosen in lebendigeren Farben großer Beliebtheit.